Herkömmliche Kosmetik enthält häufig eine ganze Litanei an unaussprechlichen und nicht gerade harmlosen Inhaltsstoffen. Viele dieser Zutaten sind nachgewiesen gesundheitsschädlich oder beeinflussen den Hormonhaushalt, andere werden kontrovers diskutiert oder stammen aus fragwürdigen Quellen. Und manche sind noch gar nicht genug erforscht, um als unbedenklich zu gelten.
Dabei ist es aber ganz einfach, seine Pflegeprodukte selbst herzustellen. Angefangen von der einfachen Zahncreme bis hin zu einer zauberhaft duftenden Pflege-Creme, kannst du dir ganz individuell deine Kosmetik-Produkte zusammen mixen.
Wichtig bei der Herstellung: Sorge für einen absolut sauberen Arbeitsplatz und desinfiziere das Arbeitsmaterial sowie die Creme-Tiegel mit heißem Wasser bzw. Alkohol.
Für die Herstellung von Cremes oder Body-Butter benötigst du ein Gefäß, zum Beispiel einen Glasbecher, der hitzebeständig ist und den du für das Wasserbad verwenden kannst, d.h. in einen Topf mit Wasser stellen kannst.
Die Zutaten für diese Creme erhältst du zum Beispiel in entsprechenden Online-Shops, in der Apotheke bzw. in einem Reformhaus. Öle wie zum Beispiel Olivenöl, Avocadoöl oder Mandelöl lassen sich auch in einem Bio-Supermarkt kaufen. Achte auf jeden Fall darauf, dass es native Öle sind, die keine Zusatzstoffe enthalten und aus nachhaltigen Quellen stammen.
Bodybutter
20 g Sheabutter
20 g Kakaobutter
20 g Mandelöl (oder alternativ Jojobaöl, Olivenöl, Aprikosenkernöl)
5 g Bienenwachs
15-20 Tropfen ätherisches Öl deiner Wahl (zum Beispiel Rosenöl, Lavendelöl usw.)
Bienenwachs mit den Ölen im Wasserbad erhitzen, bis sich alles aufgelöst hat. Mit einem Glasstab gut verrühren, dass sich eine homogene Masse bildet. Unter Rühren etwas abkühlen lassen und die ätherischen Öle hinzugeben. Die langsam fester werdende Masse in einen Creme-Tiegel füllen. Erst wenn sie vollständig abgekühlt ist, den Deckel verschließen. Du kannst die Bodybutter auch ein wenig mit einem Rührgerät aufschlagen, so dass sie etwas schaumiger wird.
Stelle lieber kleinere Mengen her, denn ohne Konservierungsmittel hält sie nicht so lange, wie du es von gekauften Cremes gewohnt bist. Wenn du feststellst, dass die Creme ranzig riecht oder verfärbt, dann entsorge sie. Wenn du sie jeden Tag verwendest, kannst du sie bei Zimmertemperatur im Badezimmer aufbewahren, ansonsten stell sie lieber in den Kühlschrank.
Zarte Pflegecreme
zusätzlich zu obigen Zutaten:
1 halber Teelöffel Glycerin – sorgt für mehr Feuchtigkeit
ein paar Tropfen Vitamin-E – sorgt für etwas längere Haltbarkeit der Creme und zusätzliche Hautpflege
10 ml Rosenwasser oder anderes Hydrolat
etwa 40 ml Wasser (oder mehr Hydrolat, je nachdem wie sehr es duften soll)
Wachs und Öl wie oben beschrieben im Wasserbad schmelzen. Glycerin im Rosenwasser+Wasser auflösen (in einem zweiten Wasserbad). Die Ölmischung mit einem Mixer aufschlagen, ganz langsam die Wassermischung hinzugeben und das Vitamin E und die ätherischen Öle zum Schluss hinzugeben.
Sollte die Creme zu flüssig werden, kann noch mehr Bienenwachs hinzugefügt werden. Wenn sie zu fest wird, lässt sie sich mit etwas mehr Wasser bzw. Hydrolat verdünnen. Eine gleichmäßige Konsistenz erreicht man allerdings nur, wenn das Verhältnis passt und sehr gut miteinander verrührt wird. Da sich Öl und Wasser in der Regel nicht verbinden lassen, kann auch ein Emulgator (z.B. Emulsan) verwendet werden. Das Wachs sorgt auch dafür, dass sich die Öl-Wasser Mischung gut verbindet.
Die Konsistenz dieser Creme ist eher flüssiger als die obige Bodybutter, in etwa wie eine Body-Lotion. Durch das Aufschlagen wird sie aber schön cremig und luftig. Sie zieht gut ein und hinterlässt ein weiches Hautgefühl.
Wenn du noch mehr zu natürlicher Kosmetik erfahren willst, empfehle ich dir die Bücher Grüne Kosmetik von Gabriela Nedoma oder auch The Glow – Naturkosmetik selber machen von Anita Bechloch (Affiliate Links).
+ There are no comments
Add yours