Gerade in der Schwangerschaft und Stillzeit müssen Mütter besonders aufpassen, welche Pflegeprodukte sie verwenden. Häufig stehen die frisch gebackenen Mamas vor der Frage, was sie auf ihre Haut lassen dürfen, um dem wachsenden Wesen nicht zu schaden.
Abhilfe schafft die Natur, denn es gibt wunderbare Öle und Pflanzen, die sich auch bei Schwangerschaft und nach der Geburt einsetzen lassen. Die Ringelblume (Calendula officinalis) gehört zu den wunderbaren pflegenden Naturrohstoffen. Ihre wundheilenden und entzündungshemmenden Eigenschaften machen sie zu einem idealen Pflegeprodukt in der Naturkosmetik. Auch für Babys und Kleinkinder bietet eine Ringelblumensalbe die richtige Pflege. Insbesondere bei Pickeln, Hautauschlag oder rissiger Haut wirkt eine Creme mit Ringelblumen gut und sorgt für Linderung.
So erstellst du einen Ringelblumen-Ölauszug (Mazerat)
Obwohl es Ringelblumenöl auch zu kaufen gibt, lässt es sich sehr leicht selbst herstellen. Es benötigt zwar einige Zeit, um zu ziehen, ist dann aber eine ideale Salben- und Creme-Grundlage. Alles was du brauchst sind:
- Getrocknete Ringelblumenblüten
- ein gutes 100% naturreines Öl – z.B. Mandel-, Sonnenblumen-, Oliven- oder Kokosöl
- ein Schraub-, Weck- oder Apothekerglas (ca. 200ml)
Als erstes füllst du das Glas ca. 2/3 mit den getrockneten Blüten. Dann gibst du das Öl darüber, bis die Blüten gut damit bedeckt sind. Nun verschließt du das Glas gut und stellst es an zimmerwarmen dunklen Ort. Dort lässt du es ca. 3-4 Wochen stehen, solltest aber zwischendurch immer mal wieder das Glas ein wenig schütteln.
Warum nicht in die Sonne?
Das einzige Mazerat, das nur im Sonnenlicht seine volle Wirkung erzielt ist Johanniskraut. Bei allen anderen Pflanzen sollte das Sonnenlicht besser vermieden werden. Hinzu kommt, dass viele Öle in der Hitze ranzig werden können.
Welches Öl ist das beste?
Ich verwende sehr gerne Mandelöl für Mazerate. Es ist geruchlos, sehr geschmeidig und ist vor allem für Cremes und Salben eine pflegende Grundlage. Sonnenblumenöl ist zwar auch geruchlos, hat aber nicht so viele Pflegeeigenschaften wie andere Öle. Olivenöl hat häufig einen stärkeren Eigengeruch, was man vielleicht nicht so gerne mag. Kokosöl ist in der Hautpflege auch sehr beliebt, ist hitzebeständig und lässt sich vielseitig einsetzen. Bei Temperaturen unter 25°C ist es allerdings fest, wodurch es evtl. schwierig wird, es für die Mazerate einzusetzen. In den Sommertagen lässt es sich aber sehr gut im flüssigen Zustand verwenden, um Ölauszüge herzustellen! Bei Kokosöl solltest du auf jeden Fall auf eine nachhaltige Bezugsquelle setzen und darauf, dass es nativ und kalt gepresst ist. Der leicht nussige Eigengeruch mag den ein oder anderen stören, in Cremes und Salben wird er aber häufig überdeckt durch andere Gerüche und fällt dann nicht mehr auf.
Können auch frische Blüten verwendet werden?
Die Problematik mit frischen Blüten ist, dass sich durch das Wasser und Pflanzensäfte gegebenenfalls Keime im Öl ansammeln können, die dann dazu führen, dass sich Schimmel bildet. Wenn du frische Blüten hast, dann lasse sie kleingeschnitten gut trocknen, um sie für einen kalten Ölauszug zu verwenden.
So stellst du den Baby Balsam her
Du benötigst:
- 10 g Calendulaöl (Ringelblumen-Ölauszug s.o.)
- 10 g Mandelöl
- 5 g Aprikosenkernöl / Jojobaöl
- 7 g Bienenwachs (oder Alternative)
- 15 g Sheabutter
- (optional 1-2 Tropfen 100% naturreines ätherisches Lavendelöl)
- ein hitzefestes Rührglas (ca. 100ml) und kleines Rührgerät
- einen Creme-Tiegel (min. 50g)
Sorge zuallererst für einen sauberen Arbeitsplatz! Mit Isopropylalkohol kannst du die Arbeitsfläche, Werkzeuge und den Cremetiegel säubern und desinfizieren.
In das Rührglas wiegst du nun mit einer Feinwaage die flüssigen Öle und das Bienenwachs. Anschließend erhitzt du die Öle entweder im Wasserbad oder direkt auf einer Herdplatte, bis sich das Bienenwachs aufgelöst hat. Sobald sich die Wachspellets aufgelöst haben, nimmst du das Glas vom Herd und lässt nun die Sheabutter darin schmelzen unter ständigem Rühren. Die Masse wird nun mit dem abkühlen immer fester. Rühre einfach so lange weiter bis die Masse handwarm ist. Nun kannst du das ätherische Öl hineintropfen, nochmal kräftig durchrühren und anschließend die Masse in den Cremetiegel abfüllen. Solange der Balsam noch nicht vollständig abgekühlt ist, lass den Tiegel noch offen!
Welche ätherischen Öle eignen sich?
Die 1 maximal 2 Tropfen Lavendelöl sind für Schwangere, Stillende und Babys in Ordnung, solange keine Allergien bestehen. Wenn du dir nicht sicher bist, welche ätherischen Öle evtl. in Frage kommen, solltest du besser mit deiner Ärztin oder Apothekerin sprechen. Im Zweifel ist es besser, das ätherische Öl einfach wegzulassen. Der Duft des Balsams ist auch durch die Ringelblumen leicht blumig und braucht nicht unbedingt etwas anderes.
Kann ich die Öle auch in einem anderen Verhältnis mischen?
Ja – deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Je weniger unterschiedliche Öle du verwendest, umso einfacher ist es, dieses Balsam herzustellen. Besonders eignen sich Mandelöl, Jojobaöl, Aprikosenkernöl, Olivenöl und Kokosöl, wobei letzteres wie oben beschrieben die Konsistenz des Balsams beeinflussen kann, da es bei Zimmertemperatur meistens fest ist. Orientiere dich bei der Ölauswahl daran, was für Babys besonders pflegend ist. Mandel- oder Aprikosenkernöl eignet sich am allerbesten.
WICHTIG: Wenn du dir nicht sicher bist, ob du es verträgst oder deine Haut irritiert auf das Balsam reagiert, dann teste es an einer kleinen Stelle aus. Solltest du Auschlag oder Juckreiz bekommen, hast du vielleicht eine Korbblütler-Allergie oder verträgst einen anderen Inhaltsstoff nicht! Verwende die Creme lieber nicht, wenn irgendein Symptom auftritt.
Als Geschenk für eine Schwangere oder junge Mutter ist dieses Balsam ideal!
INCI (Inhaltsstoffe): Butyrospermum Parkii (Shea) Butter, Prunus Amygdalus Dulcis (Sweet Almond) Oil, Helianthus Annuus Oil, Calendula officinalis, Prunus Armeniaca (Apricot) Kernel Oil, Simmondsia Chinensis (Jojoba) Seed Oil, Lavandula Angustifolia Oil
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